Ein Ex-Insider packt aus: Mein Ausstieg aus der BWL-Szene
Text von Tobias Krug (19. Dezember 2020)
Lisa knallt die Monopoly-Packung demonstrativ auf den Gartentisch. Keine Ahnung, warum ich mich immer wieder überreden lasse, ich hasse Monopoly. Wenn ich innerhalb von zwei Stunden finanziell völlig zugrunde gerichtet werden möchte, dann geh‘ ich ins CineStar. Monopoly: Kein Spaß für die ganze Familie. Während sich die Leute am Tisch darum streiten, wer denn diesmal die Schubkarre sein darf, lehne ich mich zurück und hinterfrage jede Lebensentscheidung, die mich an diesen Gartentisch gebracht hat.
Eine dieser Lebensentscheidungen war BWL zu studieren. Ja, ich weiß. Ich kenne alle Sprüche und ich fühle nichts mehr. „Ich studiere übrigens BWL“ ist als Gesprächsöffner ungefähr so effektiv wie „ich besitze 13 No Angels Tour-Shirts (*asynchrones Augenblinzeln*)“ oder dem Gesprächspartner einfach nur gegen das Schienbein zu treten. Viele haben eben ein völlig falsches Bild von BWLern. Es gibt so einige, die sagen, BWLer seien „arrogant“ und „schnöselig“... Doch ich denke mir da: Hey... kommtschon... ihr habt „unsympathisch“ vergessen. Jetzt habe ich wie eine Snitch die Seiten gewechselt. Wahrscheinlich wache ich morgen gefesselt in der Fruchtbar auf. Naja, richtig wohlgefühlt habe ich mich sowieso nie. Ich bin einfach immer davon ausgegangen, dass die Welt nun mal so ist. Aber vielleicht muss sie das ja nicht sein. Und vielleicht habe ich ja gar nicht vor mich immer fehl am Platz zu fühlen. Ich verrückter Hund.
Wer möchten wir sein?
Von Janet Ghotoyian (25. November 2020)
Die Freundinnen Hannah, Cate und Lissa haben mit zwanzig in einer WG in London gelebt und steckten voller Pläne für die Zukunft. Jetzt mit Mitte dreißig stehen sie an ganz unterschiedlichen Punkten ihres Lebens. Hannah wünscht sich sehnlichst ein Kind, was ihre Ehe zu Nathan auf die Probe stellt. Cate ist nach der Geburt ihres Kindes mit ihrem Mann nach Canterbury gezogen. Doch statt Mutterglück verspürt sie eine immer größer werdende Leere. Lissa scheint nach einer schwierigen Beziehung endlich ihrem Traum einer Schauspielkarriere näherzukommen.
Du sitzt da und bist ein Wunder
Von Florian Grobbel (19. November 2020)
Vielleicht ist es das Buch der Stunde. Kurz vor dem Ausbruch einer weltweiten Pandemie, in der sich ein jeder plötzlich seiner eigenen Körperlichkeit bewusst wird, erscheint Eine kurze Geschichte des menschlichen Körpers von Bill Bryson, dem Meister der simplen Erklärungen. Ein Buch, das einem die Möglichkeit gibt, sich nicht nur der Verletzlichkeit des eigenen Selbst bewusst zu machen, sondern auch um einen Moment inne zu halten und sich zu freuen, was für ein großartiges biologisches Meisterwerk wir doch sind.
Greta Gerwig Little Women
Von Paula Heidenfelder (19. November 2020)
„Ich bin kein Dichter, ich bin nur eine Frau.“
Louisa May Alcotts Little Women kommt ein weiteres Mal auf die große Leinwand. Dieses Mal mit feministischem Einschlag und aktueller Starbesetzung. Die Drehbuchautorin und Filmregisseurin Greta Gerwig bringt den zeitlosen amerikanischen Klassiker in emanzipatorischer künstlerischer Weise als Literaturverfilmung hervor.
Neuengland im 19. Jahrhundert: Die vier unterschiedlichen March Schwestern – Meg, Jo, Beth und Amy – durchleben gemeinsam ihre Kindheit, bei der der Vater im amerikanischen Bürgerkrieg dient und die Töchter zusammen mit ihrer Marmee versuchen ihr bescheidenes Leben zu finanzieren. Auf der Suche nach dem individuellen Weg jeder einzelnen Schwester begleiten gesellschaftliche Zwänge und traditionelle Rollenbilder das Heranwachsen der Mädchen zu jungen Frauen.