Willkommen in Herzliche Hölle
Von Hannah Deininger (13. Februar 2021)
Wer in einem Dorf namens „Herzliche Hölle“ aufwächst, wird vermutlich ein bewegtes Leben führen. So wie Shams Hussein, dessen Kindheit und Jugend Abbas Khider in seinem neuen Roman Palast der Miserablen beschreibt. Shams – die Sonne – wächst zusammen mit seiner großen Schwester Quamer im Süden des Irak auf. Schon als Kinder erleben die beiden den ersten Golfkrieg. Die ohnehin schon bettelarmen Südiraker werden hart getroffen, sodass Shams Vater beschließt, in die Hauptstadt Bagdad zu gehen – in der Hoffnung auf ein besseres Leben. In Bagdad angekommen landet die Familie (wie tausende andere) in „hinter dem Damm“. Dort, hinter einer großen Müllhalde, entsteht in diesen Jahren langsam das aus Müll gebaute Blechviertel, später wird es sogar zu einem offiziellen Stadtteil Bagdads. Erfindungsreichtum und ein bisschen Glück halten die Familie über Wasser. Zunächst muss auch Shams als Plastiktütenverkäufer für die Familie mitverdienen, aber dann darf er wieder zur Schule gehen. In den Irrungen und Wirrungen der Pubertät entdeckt er seine Liebe zu Büchern und wird Mitglied im Palast der Miserablen, einer Gruppe von Intellektuellen, die im Verborgenen sogar Regimekritik üben. Natürlich eine gefährliche Sache, in einer Welt, wo alle Wände Ohren haben und niemandem wirklich zu trauen ist.
Entspannte Lektüre für Zwischendurch
Von Lisa-Marie Mines (13. Februar 2021)
Manchmal braucht man eine Ablenkung vom anstrengenden Alltag und möchte einfach nur unterhalten werden. Der Roman von Sarah Sprinz bietet mit ihren Debüt What if we drown genau das: Man wird in die Geschichte von Laurie und Sam förmlich eingesogen.
In dem Roman geht es um Laurie, eine selbstbewusste junge Frau, die es sich in den Kopf gesetzt hat nach dem Tod ihres Bruders mit dem Medizinstudium an der Universität in Vancouver einen Neustart zu wagen und die Trauer hinter sich zu lassen. Zuerst läuft auch alles ziemlich gut und sie findet sehr schnell Anschluss, insbesondere zu dem jungen und gutaussehenden Medizinstudenten Sam. Allerdings scheint sie ihrer Vergangenheit nicht entkommen zu können, als sie erfährt, dass gerade Sam bei dem Unfall von ihrem Bruder anwesend war.
Guck guck, wer wohnt denn da? Entdeckungsreise mit dem kleinen Braunbären
Von Jasmin Wieland (08. Januar 2021)
Britta Teckentrups und Patricia Hegartys Bilderbuch Zuhause. Wie die Tiere leben ist kein Bilderbuch wie jedes andere. Das zeigt bereits der Einband. Sofort fällt das Guckloch ins Auge, indem sich liebevoll illustriert der kleine Braunbär und der große Braunbär schnauzküssen. Gleichzeitig verzaubert der außergewöhnliche illustrative Stil. Und dann wäre da ja noch die Haptik des Buches, eine raue Oberfläche, die an einen Waldboden erinnert – uneben, mit Profil, einem Barfußpfad gleich – und die einem unmittelbar ein Gespür dafür gibt, was einen erwartet: Eine unglaublich aufregende und lebendige Entdeckungsreise.
Mit „SchMUSies“ fit durch den Tag
Von Jasmin Wieland (08. Januar 2021)
Ergibt das eigentlich Sinn? Vegane Smoothies? Sind Smoothies denn nicht automatisch vegan? Nicht ganz. Manchmal dient beispielsweise auch Joghurt als Grundlage. Aber auch der kann natürlich vegan produziert sein. Der Titel Vegane Smoothies von Fern Greens Kochbuch scheint also mehr plakativ zu sein und sich damit dem veganen Trend anzuheften, als inhaltlich notwendig – auch wenn Autorin Green betont, dass gerade bei der veganen Ernährung auf ausreichend Proteine geachtet werden müsste, was mittels ihren Smoothie-Rezepten wunderbar gelingen kann.